PRESSEMITTEILUNG – zur sofortigen Veröffentlichung
Federation of Aluminium Consumers in Europe – FACE
Mittwoch, 30. Juli 2025, Brüssel
PRESSEMITTEILUNG
MARIO CONSERVA (FACE) – TRUMPS 50 %-ZÖLLE AUF EUROPÄISCHES ALUMINIUM MÜSSEN ZU EINEM KURSWECHSEL DER EU FÜHREN – ABSCHAFFUNG DER EIGENEN EINFUHRZÖLLE
„DIE US-ZÖLLE SIND EIN WTO-WIDRIGER HANDELSAKT DER AGGRESSION – EUROPA MUSS MIT ENTSCHLOSSENHEIT REAGIEREN UND DIE VORSCHLÄGE VON LETTA UND DRAGHI UMSETZEN“
„Es ist inakzeptabel, dass die Vereinigten Staaten – ob unter Biden oder Trump – die Europäische Union weiterhin als Bedrohung der nationalen Sicherheit einstufen und unter Berufung auf Section 232 einen Strafzoll von 50 % auf europäisches Aluminium erheben. Dieses Vorgehen widerspricht jeder multilateralen Logik. Die EU darf dazu nicht schweigen und sich nicht in Passivität üben“, warnt Mario Conserva, Generalsekretär des europäischen Aluminiumverbraucherverbandes FACE (Federation of Aluminium Consumers in Europe).
Hintergrund ist die aktuelle Bestätigung der US-Regierung, dass die Strafzölle auf EU-Aluminium auch unter einem neuen Handelsabkommen bestehen bleiben sollen.
„Trotz der Ankündigung eines neuen transatlantischen Handelsabkommens wurde unmissverständlich klargestellt, dass die Zölle auf Stahl und Aluminium fortbestehen. Für Washington ist dies eine innenpolitische Frage der ‚nationalen Sicherheit‘ und soll die heimische Produktion stärken. Doch diese aggressive, einseitige Politik außerhalb der WTO-Regeln darf nicht einfach hingenommen werden – sie muss entschieden beantwortet werden“, so Conserva weiter.
EU-MASSNAHMEN: ABSCHAFFUNG DER EIGENEN ZÖLLE AUF ROHALUMINIUM DRINGEND ERFORDERLICH
Anstatt dem US-Vorgehen zu folgen, müsse die EU den entgegengesetzten Weg einschlagen: „Die 3–6 %-Zölle auf Rohaluminiumimporte müssen unverzüglich aufgehoben werden. In einem Markt, der seit über zwanzig Jahren unter strukturellem Versorgungsdefizit leidet, ist die Beibehaltung solcher Zölle ein strategischer Fehler. Sie schwächen die gesamte europäische Wertschöpfungskette und machen sie – gerade unter dem Druck der US-Zölle – noch anfälliger.“
In Europa werde Primäraluminium kaum noch produziert, erklärt Conserva. Die Industrie sei auf Importe aus Drittstaaten angewiesen: „Zölle in diesem Umfeld sind kontraproduktiv. Ihre Abschaffung ist notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, Kosten zu senken und die strategische Resilienz der EU zu verbessern. Wer über industrielle Souveränität spricht, darf nicht gleichzeitig den Zugang zu Rohstoffen blockieren.“
TRUMP BLEIBT UNBERECHENBAR – EUROPA BRAUCHT EINE EIGENE STRATEGIE
FACE warnt zudem vor Illusionen in Bezug auf mögliche Einigungen mit Trump: „Kein Abkommen mit Trump wird stabil oder vorteilhaft sein. Die Linie seiner Administration ist eindeutig: hohe Zölle, keine Zugeständnisse, machtbasierte Außenwirtschaftspolitik. Europa muss anerkennen, dass die USA im Metallbereich einen aggressiven, isolierten Kurs verfolgen.“
„Allein mit Diplomatie ist es nicht getan“, so Conserva abschließend. „Die Empfehlungen der Berichte von Enrico Letta und Mario Draghi müssen zügig umgesetzt werden: eine Stärkung der Binnennachfrage, die vollständige Nutzung des Binnenmarkts und der Aufbau echter europäischer Industrie-Champions. Gleichzeitig muss die EU strategische Allianzen mit Partnern auf allen Kontinenten ausbauen, um ein neues multilaterales System für Handel und Investitionen zu etablieren – eines, das dem doppelten Druck aus den USA und China standhalten kann.“
Die Pressemitteilung ist hier verfügbar.